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Hin­wei­se zu Hin­ter­le­gungs­ver­fah­ren

Hin­ter­le­gungs­ver­fah­ren

Sie wol­len eine Hin­ter­le­gung beim Amts­ge­richt Bitterfeld-​Wolfen tä­ti­gen?

Diese nach­ste­hen­den In­for­ma­tio­nen die­nen als all­ge­mei­ne Hin­wei­se zur Be­an­tra­gung einer Hin­ter­le­gung beim Amts­ge­richt Bitterfeld-​Wolfen.

Was kann bei Ge­richt hin­ter­legt wer­den?

  • Geld.
  • Spar­bü­cher.
  • Wert­pa­pie­ren und sons­ti­gen Ur­kun­den.
  • Kost­bar­kei­ten.

In wel­chem Ge­setz ist das Ver­fah­ren ge­re­gelt?

Re­ge­lun­gen ent­hal­ten unter an­de­rem

  • das Hin­ter­le­gungs­ge­setz des Lan­des Sachsen-​Anhalt (HintG LSA).
  • die Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten zum Hin­ter­le­gungs­ge­setz des Lan­des Sachsen-​Anhalt.

Wel­ches Ge­richt ist zu­stän­dig?

Das Amts­ge­richt – Hin­ter­le­gungs­stel­le – ist zu­stän­dig.

Eine ört­li­che Zu­stän­dig­keit ist nicht vor­ge­schrie­ben. Es ist sinn­voll, sich an das Amts­ge­richt zu wen­den, bei dem eine Zu­stän­dig­keit in an­de­rem Zu­sam­men­hang be­steht.

Über das Ver­fah­ren ent­schei­det ein*e Rechts­pfle­ger*in.

Wel­che Vor­aus­set­zun­gen müs­sen für die Hin­ter­le­gung vor­lie­gen?

Vor­aus­set­zung für eine Hin­ter­le­gung ist immer ein Hin­ter­le­gungs­grund i.S.d. Hin­ter­le­gungs­ge­set­zes des Lan­des Sachsen-​Anhalt (HintG LSA).

Die­ser kann be­stehen in

  • einer ge­setz­li­chen Vor­schrift,
  • einer be­hörd­li­chen An­ord­nung,
  • einer ge­richt­li­chen Ent­schei­dung,

die zu einer Hin­ter­le­gung be­rech­tigt oder ver­pflich­tet.

Wann liegt ein Hin­ter­le­gungs­grund vor?

Die Hin­ter­le­gung ist ins­be­son­de­re statt­haft

  • als Si­cher­heits­leis­tung in ge­richt­li­chen Zivil-​ und Straf­ver­fah­ren.
  • bei Ge­bo­ten in Zwangs­ver­stei­ge­rungs­ver­fah­ren zur Ab­wen­dung der Ver­zin­sungs­pflicht.
  • bei Un­ge­wiss­heit über die Gläu­bi­ge­rin oder den Gläu­bi­ger einer For­de­rung.
  • bei Un­ei­nig­keit meh­re­rer Be­rech­tig­ter über die Auf­tei­lung eines An­spruchs.
  • bei An­nah­me­ver­zug der Gläu­bi­ge­rin oder des Gläu­bi­gers.

In wel­chen Fäl­len bin ich als Schuld­ner­par­tei zur Hin­ter­le­gung be­rech­tigt?

Die Schuld­ner­par­tei ist zur Hin­ter­le­gung in fol­gen­den Fäl­len be­rech­tigt:

  • bei An­nah­me­ver­zug der Gläu­bi­ger­par­tei.
  • bei Un­klar­heit über die Per­son der Gläu­bi­ger­par­tei (z. B. an­ge­foch­te­ne Ab­tre­tung der For­de­rung an Drit­te, un­be­kann­ter Erbe der Gläu­bi­ger­par­tei).

Was muss ich bei der Be­an­tra­gung einer Hin­ter­le­gung be­ach­ten?

  • Der An­trag auf An­nah­me ist schrift­lich zu stel­len.
  • Er soll vier­fach ein­ge­reicht wer­den.
  • Wird der An­trag nur ein­fach ein­ge­reicht, sind wei­te­re Ex­em­pla­re von Amts wegen auf Kos­ten der an­trag­stel­len­den Per­son her­zu­stel­len (gemäß § 5 Nr. 3 des Jus­tiz­kos­ten­ge­set­zes des Lan­des Sachsen-​Anhalt JKostG LSA vom 23. 8. 1993 GVBl. LSA S. 449, zu­letzt ge­än­dert durch Art. 63 des Ge­set­zes vom 7. 12. 2001 GVBl. LSA S. 540).
  • Der elek­tro­ni­sche Rechts­ver­kehr für Hin­ter­le­gungs­sa­chen ist nicht zu­ge­las­sen. Das An­trags­ver­fah­ren be­ruht hier un­ver­än­dert auf der Pa­pier­form.

Wel­che Un­ter­la­gen sind dem An­trag bei­zu­fü­gen?

Bei­zu­fü­gen sind:

  • die ge­richt­li­che Ent­schei­dung, aus der sich der Grund der Hin­ter­le­gung bzw. die Art und Höhe der Si­cher­heits­leis­tung er­gibt,
  • die Aus­fer­ti­gung des Pfändungs-​ und Über­wei­sungs­be­schlus­ses

oder

  • die Schrift­stü­cke, aus denen sich er­gibt, dass meh­re­re Per­so­nen die zu hin­ter­le­gen­de Geld­sum­me be­an­spru­chen (Gläu­bi­ge­r­un­si­cher­heit).

Wel­che Rechts­fol­gen hat der Ver­zicht auf die Rück­nah­me?

Durch den Ver­zicht hat die hin­ter­le­gen­de Par­tei kein Recht mehr zur Rück­nah­me der hin­ter­leg­ten Sache be­zie­hungs­wei­se des hin­ter­leg­ten Geld­be­tra­ges.

In wel­chen Fäl­len ist die Rück­nah­me eben­falls aus­ge­schlos­sen?

Die Rück­nah­me ist unter an­de­rem in fol­gen­den Fäl­len aus­ge­schlos­sen:

  • nach Vor­la­ge der An­nah­me­er­klä­rung der Gläu­bi­ger­par­tei.
  • nach Vor­la­ge des rechts­kräf­ti­gen, die Hin­ter­le­gung für recht­mä­ßig er­klä­ren­den Ur­teils.

Wann er­folgt die Aus­hän­di­gung der hin­ter­leg­ten Sache be­zie­hungs­wei­se die Aus­zah­lung des hin­ter­leg­ten Geld­be­tra­ges?

Grund­la­ge hier­für bil­det § 22 HintG LSA.

Die Rück­ga­be des Hin­ter­leg­ten er­folgt nur auf An­trag.

Bei Frei­ga­be­er­klä­rung aller Per­so­nen, die als Emp­fangs­be­rech­tig­te in Be­tracht kom­men oder bei Vor­lie­gen einer rechts­kräf­ti­gen ge­richt­li­chen Ent­schei­dung.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen und Down­loads